Das Jahr für unsere Bienen ist fast schon vorüber und auch für uns stehen einige der letzten Arbeitsschritte des Bienenjahres an – die Varroabehandlung und das Einfüttern!
Die Varroabehandlung ist einer der kritischsten Schritte bei der Arbeit mit Honigbienen. Die Varroamilbe ist eine ursprünglich aus Asien stammende Milbe, welche die Bienenvölker befällt und dabei insbesondere Schaden an der sich entwickelnden Brut anrichtet. Ohne die Unterstützung durch den Menschen führt ein Varroabefall zum Zusammenbruch eines Bienenvolkes. Zur „Bekämpfung“ dieser Milbe gibt es dabei verschiedene Methoden.
Im Laufe des Frühjahres bis zum Sommers nutzen wir für die Varroabekämpfung sogenanten Drohnenrahmen. Dies sind normale Rähmchen, welche aber keine eingelötete Mittelwand enthalten. Die Bienen bauen diesen Freiraum eingenständig aus und die Königin nutzt ihn, um männliche Bienen-Eier („Drohnen“) zu legen. Diese Drohnenbrut weist dabei einen stärkeren Befall durch die Varroamilbe auf. Wenn die Brut verdeckelt ist und bevor die Drohnen schlüpfen, entfernen wir nun den Drohnenrahmen und schneiden die Drohnenbrut aus dem Rähmchen heraus. Die Drohnenbrut wird im Anschluss zur Wachsgewinnung eingeschmolzen. Durch diese Methode kann man den Varroabefall bis zum Sommer gut kontrollieren und auf einem mäßigen Niveau halten.
Nach der letzten Honigernte behandeln wir unsere Bienenvölker final mit Ameisensäure, um den Varroabefall zu minimieren und dadurch das Überleben unserer Völker zu sichern. Dabei gibt man je nach Anzahl der Zargen eine bestimmte Menge Ameisensäure auf ein Schwammtuch. Die Ameisensäure verdunstet nun und da sie schwerer ist als Luft, wandert sie langsam bis zum Boden der Beute. Der Zeitpunkt dieser Varroabehandlung ist dabei nicht so leicht zu bestimmen, da es eine bestimmte Wetterlage bzw. ein bestimmtes Temperaturfenster benötigt, um dieses Verfahren durchzuführen. Einige Tage danach kann man an einer Schubladen, welche sich im Boden der Beute befinden, kontrollieren, ob die Behandlung erfolgreich war.
Neben dieser Behandlung ist es ebenfalls elementar den Bienen wieder Futter zuzuführen, da man ihnen durch das Herausnehmen ihres eigenen Honigs die Futtergrundlage für die Überwinterung genommen hat. Dazu nutzen wir einfach ein Gemisch aus Zucker und Wasser. Diese beide Substanzen vermischen wir im Verhältnis 3:2 oder 1:1 zusammen, rühren das Ganze gut um und schon können wir es unseren Bienen servieren! Dazu wird das Gemisch in sogennante Futterzargen oder in Futtertaschen gegossen und schon können die Bienen ihre Leibspeise verzehren. Insgesamt muss vor dem Herbst / Winter, je nach größe des Bienenvolkes, bis zu 20 kg Futter in dem Volk eingelagert sein, damit die Beinen den Winter gut überstehen und nicht verhungern.