Der erste Schwarm für dieses Jahr!

Der 3. Mai war dieses Jahr zunächst ein ganz normaler Sonntag – wir trafen uns am frühen Nachmittag und wollten gerade damit beginnen unsere routinemäßige Schwarmkontrolle und Durchsicht an unseren Völkern durchführen, als wir auf einmal einen Anruf von einem befreundeten Imker erhielten. Er erzählte uns, dass er gerade beobachtete, wie ihm eines seiner Völker schwärmt und fragte uns, ob wir den Schwarm fangen mögen – wir dürften ihn auch behalten.

Alles klar – warum nicht? „Unser“ erster Schwarm also für dieses Jahr. Da können wir doch direkt mal unsere neue Schwarmkiste testen und einen Schwarm fangen ist ja immer eine spannende Sache, man weiß nie, wo er sich hinsetzt, wie groß er ist und ob man auch die Königin erwischt. Also wir packten mal alles zusammen, was man benötigt, wenn man einen Schwarm fangen möchte. Das ist konkret

  • Unsere Schwarmkiste (allgemein geht natürlich jede Art von verschließbarer Box oder auch direkt eine Beute)
  • Unsere Anzüge (die braucht man beim Schwarm fangen zwar nicht unbedingt, aber man weiß ja nie)
  • Der Smoker
  • Eine Sprühflasche Wasser (falls ihr euch fragt, ob Schwarm fangen wirklich so durstig macht, oder wofür man die am besten braucht, lest einfach weiter)

Nachdem das Auto gepackt war ging es ab ins Nachbardorf nach Neunkirchen an die Stelle, in deren Umgebung sich der Schwarm befinden sollte. Dort angekommen ging die Suche los, aber schon nach wenigen Metern fand Matthias den Schwarm auf ca. 1 Meter Höhe in einem Strauch sitzen – puh, da hatten wir nochmal Glück! Ein Schwarm kann sich teilweise an sehr schwer erreichbare Stellen setzen, was den Fang deutlich erschwert. Also der Schwarm war schon mal entdeckt, aber was nun? Naja, am besten macht man sich erstmal ein Bild von der Lage – wir sahen, dass der größte Teil des Schwarms an einem Ast hing, aber noch zwei kleinere „Klumpen“ Bienen in der Nähe hingen. Als nächstes bietet es sich an, die Sprühflasche Wasser zum Einsatz zu bringen und die Bienen damit etwas einzusprühen. Der Vorteil daran ist, dass die Bienen nicht mehr fliegen können, wenn ihre Flügel nass sind und uns so nicht mehr vor der Nase entwichen können.  Anschließend geht es an die eigentliche Schwarmfang-Arbeit:

Zunächst positionierten wir unsere Schwarmkiste genau unter dem größten Haufen an Bienen. Anschließend kommt die entscheidende Aufgabe. Mit einem kräftigen Ruck schüttelt man an dem Ast und die Bienen fallen wie Rosinen einfach herunter in die Schwarmkiste. Einige Bienen fliegen auch auf, sodass kurz Chaos entsteht, aber das legt sich wieder. Anschließend stellten wir die Schwarmkiste in etwas zugänglicheres Gelände, 2 Meter vom Ursprungsort entfernt, verschlossen den Deckel und öffnet ein kleineres Loch in der Kiste. Jetzt zeigt sich nämlich, ob man beim Schwarmfang erfolgreich war: Ist die Königin mit in die Kiste gefallen, fliegen oder krabbeln die restlichen Bienen mit der Zeit von alleine in die Kiste. Da dies aber durchaus etwas dauern kann, entschlossen wir uns zunächst mal wieder zu unseren Völkern zu fahren, diese in Ruhe durchzuschauen und am Abend wieder zu kommen.

Als wir am Abend zurück zu der Schwarmkiste kamen, konnte man gut sehen, wie beinahe alle Bienen in die Kiste gekrabbelt / geflogen waren – ein sehr gutes Zeichen! Also schnell die Kiste ganz zu machen, ab ins Auto und zu unserem Bienenstand. Dort hatten wir mittags schon eine neue Beute vorbereitet mit frischen Mittelwänden. Zur Umsiedelung genügt es dann einfach wieder die Bienen mit einem kräftigen Ruck auf die neuen Rähmchen zu kippen und anschließend den Deckel zu schließen – hoffen muss man lediglich, dass die Königin auch dieses Mal den Weg in die neue Behausung findet!

Zu unserem Erstaunen, war der Schwarm doch deutlich größer als wir zunächst dachten – schaut euch das Bild an, wie viele Bienen auf der Beute liegen! Alles in allem war es ein sehr erfolgreicher Tag für uns und wir sind stolz ein neues Bienenvolk zu besitzen!

Zum Schluss nochmal Werbung in fremder Sache: Unser Freund Thorben betreibt in Neunkirchen einen Dorfladen mit saisonalem Gemüse aus eigenem Anbau. Schaut doch mal auf seiner Homepage www.gemüslich.de vorbei, oder fahrt samstags einfach mal nach Neunkirchen und macht euch mal vor Ort ein Bild von seinem Angebot – wir können es nur wärmstens empfehlen! Die Öffnungszeiten sind samstags von 07:00-12:00 Uhr und die Adresse ist: Hauptstraße 23, 56479 Neunkirchen.