Einmal sauberes Wachs - bitte!

Dieses Mal haben wir uns zugegebenermaßen viel Zeit zwischen dem Einschmelzen der Mittelwände und dem Säubern des Wachses gelassen. Da man das abgeschöpfte Wachs aber problemfrei lagern kann, stellt das kein Problem dar. Beim Abkühlen und Verfestigen des Wachses setzt dieses sich oben ab, da es leichter ist als das Wasser, sodass sich die im Eimer darunter befindliche Flüssigkeit einfach weggeschüttet werden kann. Diese besteht, wie weiter oben schon beschrieben hauptsächlich aus dem kondensierten Wasserdampf sowie Honigresten, die sich noch in den Waben befanden. Als kleiner Tipp für alle anderen Hobbyimker empfehlen wir, diese restliche Flüssigkeit im Sommer nicht neben dem Haus oder im eigenen Garten auszuschütten. Die Flüssigkeit ist keinesfalls giftig oder dergleichen, sie lockt aber viele Bienen, Wespen und andere Insekten an, die den süßen Honig riechen und sammeln wollen (ist uns vielleicht letztes Jahr mal passiert 😉 ).

Das so gewonnene Wachs ist jedoch noch voll von Verunreinigungen und kann in dieser Form noch nicht weiterverarbeitet werden. Um dies zu ermöglichen kippen wir alle Wachsreste, die sich im Laufe des Jahres so ansammeln zusammen in einen großen Kochtopf und geben, je nach Wachsmenge, circa 1 Liter destilliertes Wasser hinzu. Destilliertes Wasser aus dem Grund, dass wir gehört haben, dass das Wachs bei Verwendung von normalem Kranwasser durch das darin befindliche Kalk grau werden kann. Inwieweit das auch bei uns zutrifft, insbesondere da wir vergleichsweise „gutes“ Leitungswasser haben, wissen wir nicht. Der Mehraufwand bzw. die Mehrkosten von destilliertem Wasser sind aber so gering, dass wir uns dazu entschieden kein Risiko einzugehen und es einfach auf diese Weise machen.

Nach den ganzen Vorbereitungen kann es jetzt endlich losgehen! Wir nutzen unsere Retro-Kochplatte (mindestens aus den 60ern, 3000 Watt und Energieeffizienzklasse A+++, dafür aber unzerstörbar) und kochen dieses Gemisch eine Weile auf. In der Zwischenzeit stülpen wir eine handelsübliche Strumpfhose (die Konvektionsgröße könnt ihr euch selbst aussuchen) über einen leeren Eimer, in den wir auch etwas erwärmtes destilliertes Wasser gegeben haben. Das erwärmte Wasser dient dazu, dass das Wachs nicht direkt erstarrt im Eimer und sich im Endeffekt eine schöne Form ergibt.

Das nun vollständig kochende Wachs kippen wir durch die Strumpfhose in den Eimer. Die Strumpfhose fängt dabei alle größeren Verunreinigungen auf. Das übriggebliebene Wachs setzt sich nun aufgrund seiner geringeren Dichte als Wasser innerhalb des nächsten Tages oben ab und verfestigt sich. Danach kippen wir einfach den Wachsblock aus dem Eimer aus und entfernen des restlichen Schmutzes, der sich am Boden abgesetzt hat – fertig ist unser (Wachs-) Gouda!

Wir benutzen unser Wachs dieses Jahr teilweise dazu, es bei unserem ansässigen Händler für Imkereibedarf gegen neue Mittelwände einzutauschen, jedoch könnt Ihr gespannt sein, ob wir unsere Produktpallette vielleicht auf Kerzen, Seifen oder andere mit Wachs verfeinerte Produkte ausweiten!